Indien

1 Gesundheitliche Hinweise
1.1 vorkommende Krankheiten

Bilharziose
Vorkommen: nur im Süßwasser des Ratnagiri-Distrikts (Maharashtra)
Schutz: Vermeidung von Hautkontakt mit Süßwasser (Seen, Tümpel, Flüsse und Bächen)


Cholera

Vorkommen: landesweit hauptsächlich in: Andhra Pradesh State (Hyderabad District, Visakhapatnam District), Delhi Territory, Goa, Gujarat, Karnataka (Mysore) (Distrikte: Bangalore, Bidar, Chitradurga, Gulburga, Hassan, Kolar, Mandya, Raichar, Tumkur), Kerala, Maharashtra (Distrikte: Akola, Amrawati, Nagpur, Nandad, Osmanabad, Parbhani, Pune, Sangli, Thane), Punjab, Tamil Nadu (Distrikte: Anna, Chingleput, Madras, Madurai, North Arcot, Pudukkottai, Thanjavur, Tirunelvelli, Vellore, Villipuram), Uttar Pradesh, West Bengal, Calcutta
Schutz: Sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene.

Dengue-Fieber
Vorkommen: landesweit 
Schutz: Schutz vor Mücken durch hautbedeckende Kleidung. Verwendung von insektenabweisenden Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays), Anti-Mückencoils, Mückennetze, etc.

Diverse Darminkeftionen
Vorkommen: landesweit, Parasiten, Bakterien, Viren (Wurmbefall, Shigellen, Salmonellen, Amöben, Lamblien)
Schutz: Sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene

Filariose
Vorkommen: Küstenregionen hauptsächlich im Südosten
Schutz: Schutz vor Mücken durch hautbedeckende Kleidung. Verwendung von insektenabweisenden Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays), Anti-Mückencoils, Mückennetze, etc.

Fleckfieber
Vorkommen: landesweit, hauptsächlich im Nordosten
Schutz: Schutz vor Kleiderläusen durch kontinuierliche und ordentliche Hygienemaßnahmen (sorgfältige Reinigung und regelmäßiger Wechsel der Wäsche). Impfung nur in seltenen Fällen empfohlen!

Japanische Enzephalitis
Vorkommen: in fast allen ländlichen und vorstädtischen Gebieten (nicht im höher gelegenen Nordwesten); Ausbrüche vor allem in der Regenzeit (Monsun) in Distrikten folgender Staaten: Bihar, Karnataka, Kerala, Tamil Nadu, Uttar Pradesh, West-Bengal; für Hoteltouristen nur geringe Gefahr
Schutz: Impfung. Schutz vor Mücken durch hautbedeckende Kleidung.
Verwendung von insektenabweisenden Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays), Anti-Mückencoils, Mückennetze, etc.
                               
Kala Azar
Vorkommen: vereinzelte Herde im Nordwesten (Rajasthan)
Übertragung: durch Mücken
Schutz: Verwendung von hautbedeckender Kleidung, Verwendung von Insektenabweisenden Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays), engmaschige Mückennetze.

Leishmaniase
Vorkommen: vor allem im Osten
Übertragung: durch Mücken
Schutz: Verwendung von hautbedeckender Kleidung. Verwendung von Insektenabweisenden Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays), engmaschige Mückennetze.

Pest
Vorkommen: Maharashtra, Gujarat
Schutz: Schutz vor Ratten (z.B. durch sichere Schlafplätze bei Übernachtungen im Freien) und Flöhen (häufiger hygienischer Wäschewechsel). Reisende sollten sich von Pestkranken fernhalten.

Tollwut
Vorkommen: landesweit
Übertragung: streunende Tiere (v.a. Hunde und Katzen)
Schutz: Impfung, Fernhalten von den oben genannten Tieren

Zeckenbißfieber
Vorkommen: landesweit
Schutz: Schutz vor Zecken durch hautbeckende Kleidung. Verwendung von insektenabweisenden Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays).

 

1.2 Impfvorschriften

Gelbfieber

Der Nachweis einer Gelbfieberimpfung ist erforderlich für alle Reisenden (ab dem
6. Lebensmonat), die über Luft- oder Seeweg nach Indien einreisen wollen und in den vergangenen 6 Tagen (über Flugweg) oder 30 Tage (über Seeweg) in einem Gelbfieber-Infektionsgebieten (Endemiegebieten) waren (auch Transit, Flugpersonal ausgenommen).
Als Gelbfieber-Endemiegebiete gelten die von der WHO ausgewiesenen Gelbfieber-Verbreitungsgebiete, sowie Sambia, Trinidad und Tobago.
Bei fehlendem Impfzertifikat und Einreise aus einem Endemiegebiet, das innerhalb der vorangegangenen 6 Tage verlassen wurde, muss mit Isolierung bis zu 6 Tagen oder bei Transitflügen mit Beschränkung des Aufenthaltes auf den Bereich des Flughafens gerechnet werden. Dies gilt auch bei Durchreise durch ein Gelbfiebergebiet, es sei denn der Health Officer stimmt einer Ausnahme zu, wenn versichert werden kann, dass man den Durchreiseflughafen nicht verlassen hat.

Zusätzliche Impfempfehlungen:

Hepatitis A
(Risikogruppen)

Japanische Enzephalitis
Risikogruppen: Reisende mit längeren Aufenthalten (ab 4 Wochen) in ländlichen Gebieten, in denen die Japanische Enzephalitis vorkommt, v.a. während Regenzeiten mit gehäufter Verbreitung der Überträgermücken.

Kinderlähmung
Risikogruppen: Reisende in Gebiete mit erhöhtem Polio-Infektionsrisiko

Meningokoken Meningitis
Risikogruppen: Reisende in Gebiete mit erhöhtem Meningokokken-Meningitis Vorkommen (z.B. während Trockenzeiten) und/oder erhöhtem Ansteckungsrisiko (z.B. durch engere Kontakte zur Bevölkerung oder längere Aufenthalte in den betroffenen Gebieten).

Tollwut
Risikogruppen: Reisende in Gebiete mit erhöhtem Tollwut-Vorkommen oder erhöhter Infektionsgefahr durch Langzeitaufenthalte, Rucksack- und/oder Abenteuerreisen. Kinder gelten als besonders gefährdet.

Typhus
Risikogruppen: Reisende in Länder mit unzureichender Hygiene und Trinkwasser-     
versorgung (z.B. während Rucksack- und Abenteuerreisen).

Hinweis:
Welche Impfungen vorzunehmen sind, hängt vom aktuellen Infektionsrisiko vor Ort, von der Art und Dauer der geplanten Reise, vom Gesundheitszustand und dem eventuell noch vorhandenen Impfschutz des Reisenden ab.

Im Einzelfall sind unterschiedlichste Aspekte zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich deshalb immer, rechtzeitig (etwa 4 bis 6 Wochen) vor der Reise eine persönliche Reise-Gesundheits-Beratung bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen.

 

1.3 Gesundheitsvorsorge

Eine ausreichende ärztliche Versorgung europäischen Standards ist außerhalb der Großstädte seltenst gewährleistet. Die Botschaft Neu Delhi und die Generalkonsulate in Chennai (Madras), Kalkutta und Mumbai (Bombay) verfügen im Notfall über Ärzte- und Krankenhausadressen.
Landesweit besteht ein erhöhtes Risiko für Darminfektionen. Vor dem Verzehr und Kauf von Lebens-mitteln aus billigen Straßenrestaurants und von Märkten wird gewarnt. Sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasser-Hygiene sollten stets durchgeführt werden. Leitungswasser hat keine Trinkwasser-qualität.
Während der Monsun-Regenfälle (Mai bis Oktober) stehen für viele Insekten vermehrt Brutplätze zur Verfügung. Die Anzahl der Mücken nimmt drastisch zu. Damit steigt die Häufigkeit von Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden, wie z. B. Malaria, Dengue Fieber und Japanische Enzephalitis an. Ein guter Mückenschutz und ggf. eine medikamentöse Malariaprophylaxe sind für Reisen in Risikogebiete unentbehrlich.

Ein ausreichender, dort gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen.

 

1.4 Infektionskrankheiten

Ansteckung durch verunreinigte Nahrungsmittel, Trinkwasser, Hände, ungenügend gegarte oder kalte Speisen, nicht pasteurisierte Milch u. a.
Hepatitis A (s. Impfplan)
bakterielle, virale, parasitäre Magen-Darm-Infektionen
Übertragung von Kinderlähmung (Poliomyelitis) noch möglich
Fuchs- und Hundebandwurminfektionen und Infektionen durch Spulwürmer (Askariden) möglich, v. a. im Südosten Indiens


Ansteckung durch Insekten (vorwiegend in Jahreszeiten mit starken Niederschlägen)
Malaria (nachtaktive Stechmücken, Anopheles), unterschiedliche Risikoregionen landesweit
Denguefieber (grippeartig, tag- und nachtaktive Stechmücken: Aedesarten) und weitere Viruserkrankungen

selten bei Reisenden: Japan-Enzephalitis (tag- und nachtaktive Mücken, Vorkommen in fast allen ländlichen und suburbanen Gebieten, v. a. zu Regenzeiten); Leishmaniase (sehr kleine Sandmücken, v. a. im Osten, sporadisch im Westen), Filariosen (Wurmerkrankungen, tag- und nachtaktive Mücken, v. a. in südlichen Küstenregionen) und spezielle, z. T. sehr seltene Infektionen

Ansteckung durch Spinnentiere (Zecken, Milben u. a.)

selten bei Reisenden weitere Erkrankungen wie z. B. "Mediterranes Zeckenbissfieber"

Ansteckung durch sexuelle Kontakte

Übertragung von Viren (Hepatitis B, HIV u. a.), Bakterien, Pilzen u. v. a. möglich

Ansteckung bei mangelnder Hygiene bei medizinischen Eingriffen

Übertragung von Viren (Hepatitis B, HIV u. a.) oder Bakterien u. a. möglich

Ansteckung durch engen Kontakt mit Erkrankten: Tröpfcheninfektion

Grippe (Influenza, saisonal) u. a. sehr seltene Erkrankungen

Ansteckung durch Hautkontakt
Baden in Süßwasser: Wurmerkrankung (Bilharziose / Schistosomiasis, nur im Ratnagiri-Distrikt, Maharashtra ), und bakterielle Infektionen
Barfußlaufen auf verschmutztem Boden: Hakenwurminfektion
Verschmutzte Wunden: Tetanus

 

1.5 Risiken

Malaria
Ganzjährig. Landesweit (Erregertyp: P. falciparum>40-50%, Chloroquinresistenz).
Das Risiko besteht in allen ländlichen Gebieten unter 2.000 m nördlich der Linie Madras-Goa (inkl. Madras und anderen Großstädten, exkl. Goa. Ein ausgeprägtes Risiko besteht in Teeanbaugebieten in Assam und West-Bengalen). Ein geringeres Risiko besteht in Großstädten, Gebieten südlich der Linie Madras-Goa , inkl. Goa, den Andamanen und Nikobaren.

 

Malariafrei
Höhenlagen über 2.000 m Himachal Pradesh, Jammu, Kaschmir, Sikkim, Arunchal Pradesh und die Lakkadiven.

Tollwut

Risiko landesweit
streunende Hunden, Affen u. v. a. Jährlich müssen sich etwa 1 Million Menschen einer Tollwutbehandlung unterziehen, die durchschnittliche Zahl von menschlichen Erkrankungen pro Jahr wurde auf  30.000 geschätzt (WHO 2002). 80 % der weltweit gemeldeten Tollwut-Todesfälle stammen aus Indien. Eine angemessene Behandlung nach Tierbissen ist aufgrund der oft mangelhaften medizinischen Möglichkeiten außerhalb der Großstädte nicht immer gesichert, es können auch moderne Impfstoffe fehlen.

Sehr selten: Bisse durch Gifttiere


2 allgemeine Hinweise
2.1 Reiseapotheke
Vergessen Sie nicht eine Reiseapotheke mitzunehmen, damit Sie für kleinere Notfälle gerüstet sind.
Vergessen Sie bitte auch nicht Medikamente mitzunehmen, die Sie sowieso ständig einnehmen müssen.
Wir empfehlen Ihnen für Ihre bevorstehende Reise eine optimal abgestimmte Reiseapotheke aus unserem Shop.
2.2 Reiseversicherung
Zum Abschluss einer Reisekrankenversicherung wird dringend geraten
2.3 Botschaftsanschriften

Vertretung der Bundesrepublik Deutschland
Embassy of the Federal Republic of Germany
No. 6/50G, Shanti Path, Chanakyapuri,
New Delhi 110021 / Indien
Tel: +91 / 11 / 6 87 18 31 (bis -37) Fax: +91 / 11 / 6 87 31 17
e-mail: germany@vsnl.com
Internet: www.germanembassy-india.org

Botschaft der Republik Indien

Tiergartenstraße 17
10785 Berlin
Tel.: 030-25 79 5-0 Fax: 030-25 79 5-102
e-mail: 106071.2115@compuserve.de oder 106373.3643@compuserve.de
Internet: www.indianembassy.de

Vertretung von Österreich in Indien

Embassy of Austria
EP-13 Chandergupta Marg
Chanakyapuri
New Delhi 110 021 / Indien
Tel.: +91/11 / 26 88 -90 50 (-90 49, -90 39) Fax: +91 / 11 / 6 88 69 29
e-mail: new-delhi-ob@bmaa.gv.at

Vertretungen der Schweiz in Indien

Embassy of Switzerland
Nyaya Marg, Chanakyapuri
New Delhi 110 021, Indien
Postanschrift: P.O. Box 392, New Delhi 110 001/Indien
Tel: +91 / 11 / 26 87 83 72 Fax: +91 / 11 / 26 87 30 93
e-mail: vertretung@ndh.rep.admin.ch
Internet: www.eda.admin.ch/newdelhi

Indisches Fremdenverkehrsamt
Baseler Straße 48
60329 Frankfurt / Main
Tel.: 069 / 2 42 94 90 Fax: 069 / 24 29 49 77
e-mail: info@india-tourism.com
Internet: India-Tourism.de/deutsch/index.html

 

2.4 Währungsrechner
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2.5 kleiner Sprachführer
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