ÄGYPTEN
1 Gesundheitliche Hinweise
1.1 vorkommende Krankheiten
Bilharziose:
Vorkommen: im Süßwasser vorwiegend im Nildelta, Niltal, (bes. Nebenflüsse), Suezkanal-Gebiet
Schutz: Vermeidung von Hautkontakt mit Süßwasser (Seen, Tümpel, Flüsse und Bächen)
Diverse Darminfektionen:
Vorkommen: landesweit, Parasiten, Bakterien, Viren (Wurmbefall, Shigellen, Salmonellen, Amöben und Lamblien
Schutz: Sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene
Filariose:
Vorkommen: vereinzelte Herde im Nildelta
Schutz: Schutz vor Insekten, v.a. Mücken durch hautbedeckende Kleidung. Verwendung von Insektenabweisenden Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays), Anti-Mückencoils, Mückennetze, etc.
Fleckfieber:
Vorkommen: landesweit
Schutz: Schutz vor Kleiderläusen durch kontinuierliche und ordentliche Hygienemaßnahmen(sorgfältige Reinigung und regelmäßiger Wechsel der Wäsche).
Impfung nur in seltenen Fällen empfohlen
Hepatitis B:
Vorkommen: landesweit
Schutz: Verwendung von Kondomen und sterilen Spritzen und Nadeln. Impfung!
Kala Azar:
Vorkommen: vor allem im Norden
Schutz: Verwendung von haut bedeckender Kleidung, Verwendung von Insekten-abweisenden Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays), engmaschige Mückennetze.
Leishmaniase:
Vorkommen: vor allem im Norden
Übertragung: durch Mücken
Schutz: Verwendung von hautbedeckender Kleidung. Verwendung von Insekten- abweisenden Mitteln (Cremes, Lotionen, Sprays), engmaschige Mückennetze.
Meningokokken Meningitis:
Vorkommen: v.a. im Niltal
Übertragungsmonate: Dezember – Mai
Schutz: Vermeidung von größeren Menschenansammlungen (z.B. enge Wohnverhältnisse, überfüllte Verkehrsmittel, etc.) Impfung!
Tollwut:
Vorkommen: landesweit
Schutz: Fernhalten von freilaufenden, streunenden Tieren (v.a. Hunden und Katzen)
Impfung!
1.2 Impfvorschriften
Gelbfieber:
Der Nachweis einer Gelbfieberimpfung ist für alle Reisenden (ab dem 1. Lebensjahr erforderlich), die aus Gelbfieber-Infektionsgebieten (Endemiegebieten) kommen. Als Gelbfieber-Endemiegebiete gelten die von der WHO ausgewiesenen Gelbfieber-Verbreitungsgebiete, sowie Sambia, Belize, Costa Rica, Trinidad und Tobago. Reisende aus diesen Gebieten ohne Impfnachweis werden bis zum Abflug im Flughafen festgehalten. Aus dem Sudan Einreisende müssen entweder einen Impfnachweis vorweisen oder die Bescheinigung einer sudanesischen Behörde vorlegen, dass sich der Einreisende im Sudan in den letzten 6 Tagen nicht südlich von 15° nördlicher Breite aufhielt).
Zusätzliche Impfempfehlungen:
Hepatitis A: JA (Risikogruppen)
Kinderlähmung: JA (Risikogruppen: Reisende in Gebiete mit erhöhtem Polio-Infektionsrisiko
Meningokoken Meningitis: JA (Risikogruppen: Reisende in Gebiete mit erhöhtem Meningokokken-Meningitis Vorkommen (z.B. während Trockenzeiten) und/oder erhöhtem Ansteckungsrisiko (z.B. durch engere Kontakte zur Bevölkerung oder längere Aufenthalte in den betroffenen Gebieten).
Typhus: JA (Risikogruppen: Reisende in Länder mit unzureichender Hygiene und Trinkwasserversorgung (z.B. während Rucksack- und Abenteuerreisen).
Hinweis:
Welche Impfungen vorzunehmen sind, hängt vom aktuellen Infektionsrisiko vor Ort, von der Art und Dauer der geplanten Reise, vom Gesundheitszustand und dem eventuell noch vorhandenen Impfschutz des Reisenden ab.
Im Einzelfall sind unterschiedlichste Aspekte zu berücksichtigen. Es empfiehlt sich deshalb immer, rechtzeitig (etwa 4 bis 6 Wochen) vor der Reise eine persönliche Reise-Gesundheits-Beratung bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen
1.3 Gesundheitsvorsorge
Die medizinische Versorgung außerhalb Kairos - auch in den Touristenzentren - entspricht nicht demwesteuropäischem Standard. Wegen dieser oft unzureichenden Versorgung, insbesondere auch bei immer wieder vorkommenden schweren Unfällen im Straßenverkehr, sollte die Auslands-Reise-krankenversicherung unbedingt auch einen im Notfall medizinisch notwendigen Flug - und Rücktransport abdecken.
Das Leitungswasser ist kein Trinkwasser. wenn Sie es als Trinkwasser nutzen wollen, ist Abkochen und/oder Filtern unbedingt notwendig. Milch muss immer abgekocht werden; Obst immer gut waschen oder schälen.
Durch hygienisches Essen und Trinken (nur Abgekochtes, nichts halb Aufgewärmtes) und konsequenten Mückenschutz (Mückennetz, bedeckende Kleidung usw.) können die meisten, zum Teil auch gefährlichen Durchfälle und viele Infektionserkrankungen vermieden werden.
Ein ausreichender, dort gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen.
1.4 Infektionskrankheiten
Ansteckung durch verunreinigte Nahrungsmittel, Trinkwasser, Hände, ungenügend gegarte oder kalte Speisen, nicht pasteurisierte Milch u. a.:
Hepatitis A (s. Impfplan) bakterielle, virale, parasitäre Magen-Darm-Infektionen
Übertragung von Kinderlähmung (Poliomyelitis) noch möglich
Wurminfektionen (rohe Gerichte)
Ansteckung durch Insekten (vorwiegend in Jahreszeiten mit starken Niederschlägen):
minimales Risiko im Gebiet El Faiyum für Malaria (nachtaktive Stechmücken, Anopheles)
selten bei Reisenden: Leishmaniase (sehr kleine Sandmücken, v. a. im Norden), Filariosen (Wurmerkrankungen, tag- und nachtaktive Mücken, Vorkommen sporadisch im Nildelta) und spezielle, z. T. sehr seltene Infektionen
Ansteckung durch Spinnentiere (Zecken, Milben u. a.):
sehr selten bei Reisenden weitere Infektionen
Ansteckung durch sexuelle Kontakte:
Übertragung von Viren (Hepatitis B, HIV u. a.), Bakterien, Pilzen u. v. a. möglich
Ansteckung bei mangelnder Hygiene bei medizinischen Eingriffen:
Übertragung von Viren (Hepatitis B, HIV u. a.) oder Bakterien u. a. möglich
Ansteckung durch engen Kontakt mit Erkrankten: Tröpfcheninfektion:
bakterielle Hirnhautentzündung - Meningokokken-Meningitis - (v. a. in Trockenperioden Dezember - Mai im Niltal),
Grippe (Influenza, saisonal), u. a. sehr seltene Erkrankungen
Ansteckung durch Hautkontakt:
Baden in Süßwasser: Wurmerkrankung (Bilharziose/Schistosomiasis, v. a. Nildelta, Niltal, Suezkanal-Gebiet), und verschiedene bakterielle Infektionen
Barfußlaufen auf verschmutztem Boden: Sandflöhe, Hakenwurminfektion
verschmutzte Wunden: Tetanus
1.5 Risiken
Malaria
Risikogebiete: geringes Risiko in der Oase El Faiyûm, Nil-Oase (keine Fälle seit 1998)
Übertragungsmonate: überwiegend Juni - Oktober
Malariaart: Malaria tertiana (P. vivax) und Malaria tropica (P. falciparum)
Reisedurchfall
Empfehlung der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft:
Mückenschutz
Tollwut kommt vor.
Sehr selten: Bisse durch Gifttiere
2 allgemeine Hinweise
2.1 Reiseapotheke
Vergessen Sie nicht eine Reiseapotheke mitzunehmen, damit Sie für kleinere Notfälle gerüstet sind.
Vergessen Sie bitte auch nicht Medikamente mitzunehmen, die Sie sowieso ständig einnehmen müssen.
Wir empfehlen Ihnen für Ihre bevorstehende Reise eine optimal abgestimmte Reiseapotheke aus unserem Shop.
2.2 Reiseversicherung
Zum Abschluss einer Reisekrankenversicherung wird dringend geraten
2.3 Botschaftsanschriften
Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ägypten:
Embassy of the Federal Republic of Germany
8 B, Sh. Sharia Hassan Sabri
Cairo-Zamalek
Tel.: +20 / 2 / 739 96 00 Fax: +20 / 2 / 736 05 30
e-mail: germemb@tedata.net.eg
Internet: www.kairo.diplo.de, www.cairo.dipl.de
Vertretung Ägyptens in Deutschland:
Botschaft der Arabischen Republik Ägypten
Stauffenbergstraße 6 - 7, 10785 Berlin
Tel.: 030 / 47 90 18 80 Fax: 030 / 477 40 00
e-mail: embassy@egyptian-embassy.de
Internet: www.egyptian-embassy.de
Vertretung von Österreich in Ägypten:
Embassy of Austria
El Nile/Corner 5, Wissa Wassef Street, 5th Floor,
Riyadth-Tower, Giza
11111 Kairo
Tel.: +20 / 2 / 570 29 75 Fax: +20 / 2 / 570 29 79
e-mail: kairo-ob@bmaa.gv.at
Internet: www.austriaegypt.org
Vertretung der Schweiz in Ägypten:
Embassy of Switzerland
10 Abdel Khalek Sarwat Street
11511 Cairo
Postanschrift: P.O. Box 633, 11511 Cairo, Ägypten
Tel.: +20 / 2 / 575 82 84 Fax: +20 / 2 / 574 52 36
e-mail: vertretung@cai.rep.admin.ch
Internet: www.eda.admin.ch/cairo